top of page

Schweinsbraten

Zutaten für 10 Personen:

 

3 kg Schweinebraten

Salz, Pfeffer, Paprika,

Kümmel (gemahlen oder zerstoßen)

2 Zwiebeln

1 große Karotte

6 Knoblauchzehen

1 Flasche (dunkles) Bier

 

5 große Gläser Blaukraut (ca. 3 kg Abtropfgewicht)

1 geriebener Apfel

1 Zimtstange

2 Lorberrblätter

3 Nelken

2 Esslöffel Mehl

 

Der Holzofen soll rechtzeitig gut eingeschürt werden und der Zug unterm Backrohr geöffnet werden, damit es Unter- und Oberhitze im Ofen gibt. Die erste Stunde ordentlich Feuer geben, dann eine Stunde mit etwas schwächerer Hitze (ehemalige Kirchgehzeit) und zum Schluß nochmal ordentlich einschüren, bis der Braten fertig ist. Grade auch zum Soßemachen braucht man nochmal gut Hitze.

 

Die Schwarte des Bratens kreuzweise einschneiden, mit einer Mischung aus 5 gehäuften TL Salz, 1 TL Paprika, 1TL Pfeffer und 1 TL gemahlenen Kümmel einreiben und in eine Reine legen. Viele Leute wollen nicht auf Kümmelkörner rumbeißen, deshalb sollte man ihn gemahlen oder zerstoßen verwenden. Zur Not die ganzen Körner in einen Plastikbeutel füllen und zwischen Steinen zerstoßen.
Zwiebel-, Knoblauch- und Karottenwürfel drumrum und ein Viertel Glas Wasser dazu (dann brennt das Gemüse nicht an, bis der erste Fleischsaft aus dem Braten ausgetreten ist).

Ab in den Ofen. Jetzt ist erstmal Zeit für andere Sachen (z.B. Knödel oder Blaukraut).

Nach etwa einer halben/dreiviertel Stunde, wenn die Schwarte schon etwas braun und das Gemüse schon etwas braun ist, mit etwas mehr als einer halben Falsche Bier übergießen. Je nach Geschmack gehört der Rest dem Koch oder wird später nochmal mit angegossen. Ein dunkles Bier macht die Bratensoße etwas süßer, es geht aber auch mit jedem anderen Bier.

 

Immer wenn die Flüssigkeit rund um das Gemüse ordentlich verdunstet ist, mit etwa einer Tasse heißem Wasser aufgiesen. Je stärker man die Soße eingehen lässt, des dunkler wird die Soße und desto mehr Röstaromen kommen in die Soße. Auch süßer wird die Soße durchs mehrfache Eingehenlassen. Der Maßstab ist: immer kurz vom Anbrennen aufgießen.

Drei mal aufgießen mit etwa 1 Liter Wasser (oder Bier) sollte reichen.

 

Blaukraut:

Das Blaukraut und den geriebenen Apfel in einen Topf füllen. Die Gewürze in einen Filterbeutel geben und zubinden/zuklipsen und dazugeben (geht auch so, nur maulen dann die Esser, wenn sie aus Versehen auf eine Nelke draufbeißen). Auf niederer Flamme (Auf dem Holzofen in einem weniger heißen Eck vor sich hin simmern lassen). Immer wieder umrühren. Je länger das Kraut steht, desto besser dringen die Gewürze durch, desto weichter wird das Kraut aber auch.
Ein paar Minuten vor dem Servieren das Mehl mit einem Sieb drüberstauben. Damit wird das Blaukraut auf den Tellern nicht so wässrig.

 

Soße:

Natürlich könnte man Fertigbratensoße anrühren (bäh), das wäre aber echt schade für den guten Braten. Kaum ein anderes Bratengericht ergibt soviel köstliche selbstgemachte Soße wie Schweinebraten. Und es ist ja gar nicht so schwer.

Ist noch Platz im Bräter, so kann man gerne noch Knochen oder eine Haxe mitbraten. Das gibt eine noch bessere Soße. Und das Fleisch an der Haxe ist das saftigste Fleisch, das es vom Schwein gibt - ein lukullischer Genuss.

 

Nach dem letzten Aufgießen noch etwa 20 Minuten weiterköcheln lassen. Ich kanns zwar nicht verstehen, aber es gibt Menschen, die mögen kein Gemüse in der Bratensoße. Für die kann man etwas Soße durchseihen, die anderen freuen sich umso mehr übers Gemüse.

Wer die Soße gerne etwas dicker hat, kann noch ein Doagerl aus einem Esslöffel Mehl mit Wasser verrührt zugeben, das brauchts aber meist nicht. Die Knödel mögen ja auch was zum Aufsaugen haben.

 

Guten Appetit.

Natürlich ist der Schweinsbraten die Krönung der Hüttenkochkunst und braucht schon etwas Zeit.
Insbesondere im Holzschürofen bedarf es der dauernden Anwesenheit des Kochs. Man sollte schon 3-5 Stunden einplanen - aber es macht höllisch Spaß.

Für den Vegetarier:

Schweinebraten ohne Fleisch? Knödel und Blaukraut sind aber auch so schon ein Genuss.

Für den Veganer:

wirds noch weniger. Statt der Semmelknödel kann er aber Kartoffel oder sogar Kartoffelknödel nehmen.

Ohne Schwein:

Irgendwie blöd. Schweinebraten ohne Schwein. Aber einen Hühnerschlegel kann man quasi genauso machen.

Und was machen wir mit den Resten?

Am besten ein Gröstl.

bottom of page